Arbeitsschutzzz …: Was Schlaf mit Sicherheit zu tun hat
Show notes
Schlaf ist essenziell dafür, dass Menschen mental und körperlich gesund bleiben. Im Schlaf erholt sich der Körper, das Gehirn verarbeitet Erinnerungen und das Immunsystem stärkt sich. Erholsamer Schlaf ist nicht nur für die Gesundheit entscheidend – sondern auch für Sicherheit im Alltag und am Arbeitsplatz. Denn Müdigkeit wirkt auf Menschen ähnlich wie Alkohol: Sie macht weniger leistungsfähig und dämpft das Konzentrations- und Reaktionsvermögen von Menschen. Wenn jemand übermüdet eine Maschine bedient oder ein Fahrzeug steuert, steigt das Unfallrisiko deutlich. Was „guter Schlaf“ eigentlich ist, wie sich die Qualität der Nachtruhe verbessern lässt, was Betriebe dabei für ihre Beschäftigten tun können und warum aus Eulen eher keine Lerchen werden: Darum geht es in dieser Folge von „Ganz sicher“. Schlafmediziner Dr. Riccardo Stoohs und Moderatorin Katrin Degenhardt sprechen über Maßnahmen und Mythen rund um guten Schlaf – und warum es nicht unbedingt schlecht ist, bei laufendem Fernseher in Morpheus‘ Arme zu sinken.
Der Gast: Dr. Riccardo Stoohs ist Schlafmediziner und beschäftigt sich bereits seit den achtziger Jahren mit dem Thema Schlaf. Er ist Mitgründer und Leitender Arzt einer privaten Schlafklinik in Dortmund. Stoohs rät allen, die nachts schlecht schlafen, sich tagsüber lieber kein Nickerchen zu gönnen – wenn’s auch schwerfällt. Das Thema: Zum Weiterlesen: Pressemitteilung der BG ETEM: Einfache Tipps für gesunden Schlaf Artikel aus topeins (DGUV): Müdigkeit am Steuer erhöht die Unfallgefahr; Schlafhygiene – dem Schlaf auf die Sprünge helfen Das Magazin: Die aktuelle Ausgabe der „etem“ steht immer unter etem.bgetem.de bereit. Sie wollen ältere Ausgaben lesen? Zum Archiv bitte hier entlang. Die BG ETEM Wer steckt hinter diesem Podcast? Die BG ETEM (Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund vier Millionen Menschen in mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen. Zur offiziellen Website: www.bgetem.de
Show transcript
00:00:00: Alkohol hat einen Einfluss auf die Fitness des Menschen und auf verschiedene Fähigkeiten des Menschen zu reagieren, sich zu konzentrieren, die kontraproduktiv sind.
00:00:15: Und das Gleiche kann durch schlechten Schlafen verursacht werden.
00:00:21: Ganz sicher, der Podcast für Menschen mit Verantwortung.
00:00:25: Ganz sicher, so heißt der Podcast der BGE-Them.
00:00:33: Wir wollen, dass Menschen sicher sind, bei der Arbeit und auch auf dem Arbeitsweg.
00:00:38: Wie das gelingt, was Unternehmen tun, damit ihre Leute gesund bleiben, Herausforderungen und Lösungen im Arbeitsschutz, darüber spreche ich mit meinen Gästen.
00:00:48: Ich bin Katrin Degenhardt, Moderatorin und Gastgeberin und jetzt geht's los.
00:00:54: Unser heutiges Thema ist für alle Menschen ja.
00:00:57: Eigentlich alle Lebewesen absolut wichtig.
00:01:01: Wir beschäftigen uns mit dem Schlaf.
00:01:03: Ohne ihn geht es nicht lange gut.
00:01:05: Menschen, die Schlafstörungen haben, leiden sehr darunter.
00:01:08: Ihre Leistungsfähigkeit sinkt und ihre psychische und physische Gesundheit wird angegriffen.
00:01:14: Müdigkeit kann außerdem das Unfallrisiko steigern.
00:01:17: Und deshalb ist das Thema auch relevant für den Arbeitsschutz.
00:01:20: Wenn Menschen gut schlafen, trägt das dazu bei, dass sie gesund bleiben und sicher arbeiten können.
00:01:26: Mein Gast ist heute Dr.
00:01:28: Ricardo Stoß.
00:01:29: Er ist Experte für Schlafmedizin und beschäftigt sich bereits seit den Achtzigerjahren mit Diagnose, Therapie und Prävention von Schlafstörungen.
00:01:38: Er ist außerdem Mitbetreiber einer privaten Schlafklinik in Dortmund.
00:01:43: Herzlich willkommen, Herr Dr.
00:01:44: Stoß.
00:01:45: Herzlichen Dank, Frau Degenhardt, dafür, dass ich hier sein kann.
00:01:48: Herr Stoß, was ist eigentlich guter Schlaf?
00:01:53: Ich glaube, dass wir das am besten beschreiben oder sich am besten beschreiben kann, ist, wie wir uns morgens fühlen und wie wir dann weiter durch den Tag gehen.
00:02:04: Wenn wir guten Schlaf hatten, dann können wir das alles sehr gut meistern.
00:02:07: Hatten wir keinen guten Schlaf, dann entstehen Probleme und das kann manchmal auch schon auftreten, wenn man morgens aufwacht.
00:02:15: Man hat den Eindruck, man hat überhaupt nicht tief geschlafen, man ist nicht erholt.
00:02:21: und immer noch müde, obwohl man doch acht Stunden im Bett gelegen hat.
00:02:25: Das kann ich übrigens wirklich bestätigen.
00:02:27: Manchmal fühlt man sich zum Bäume ausreißen und manchmal schleppt man sich einfach aus dem Bett ins Bad.
00:02:33: Warum ist denn Schlaf so wichtig?
00:02:35: Auch für die Sicherheit von Menschen am Arbeitsplatz?
00:02:39: Ja, insbesondere für die Sicherheit von Menschen am Arbeitsplatz ist es wichtig, dass wir gut geschlafen haben.
00:02:45: Denn wenn wir nicht gut schlafen, dann können wir gewisse Dinge, die wir tagsüber ausüben, voll ausüben.
00:02:52: Es gibt viele Untersuchungen darüber, dass, wenn der Schlaf schlecht ist oder wenn man eine Schlafstörung hat oder wenn man nur zu wenig geschlafen hat, dass man beispielsweise beeinträchtigt ist in der Reaktionszeit, dass man beispielsweise sich nicht gut konzentrieren kann.
00:03:10: Und es gibt viele Untersuchungen darüber, dass es gewisse katastrophale Unfälle gegeben hat bei den Schlaf ein wesentlicher Faktor ist.
00:03:22: Dann erübrigt sich die Frage, ob das Unfallrisiko steigt.
00:03:26: Gibt es denn noch weitere Auswirkungen von schlechtem Schlaf oder Schlaflosigkeit, zum Beispiel auch auf die geistige Gesundheit oder auf die körperliche Gesundheit?
00:03:37: Das Wichtigste, was durch schlechten Schlaf verursacht werden kann, ist, dass wir eine erhöhte eine erhöhte Rate von Sterblichkeit bekommen.
00:03:46: Wenn Menschen unter einer gewissen Anzahl von Stunden nachts schlafen, dann erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und es erhöht sich das Risiko dafür, dass man frühzeitig verstirbt.
00:04:01: Was sind denn die häufigsten Schlafstörungen und wie werden sie diagnostiziert?
00:04:07: Die häufigste Schlafstörung ist die sogenannte Insomnie.
00:04:11: Und die Insomnie ist, die Schwierigkeit oder die Unfähigkeit einschlafen zu können oder durchschlafen zu können oder beides zusammen.
00:04:22: Man nimmt an, dass mehr als fünfzig Prozent der Bevölkerung irgendwann mal in ihrem Leben meine Insomnie entwickelt.
00:04:28: Dabei gibt es ursächlich große Schwierigkeiten herauszukriegen.
00:04:32: Was hat eigentlich diese Insomnie bei einer bestimmten Person verursacht?
00:04:37: Aber wir wissen, dass dies sowohl Passagär auftreten kann, vielleicht im Zusammenhang mit einem lebensverändernden Ereignis, oder aber auch auftreten kann als... Folge beispielsweise der Genetik.
00:04:54: Es gibt viele Menschen, die eine Insomnie haben und wenn man sie befragt, dann werden sie sagen, meine Mutter hatte das auch schon oder mein Vater hatte das auch schon.
00:05:01: Also es gibt da vielfältige Ursachen, wahrscheinlich von denen man auch einige noch nicht kennt.
00:05:08: Aber wie kriegt man das denn dann in den Griff?
00:05:10: Die Standardtherapie für eine Insomnie ist erstmal eine sogenannte kognitive Verhaltenstherapie.
00:05:16: Denn es gibt Verschiedene Dinge, die man beachten muss im Verhalten einer Person, die man beachten muss, um einen guten Schlaf zu haben.
00:05:25: Das wäre das zum Beispiel?
00:05:26: Ja, das ist zum Beispiel, dass wenn sie schlecht schlafen können nachts, tagsüber nicht schlafen sollten.
00:05:32: Da Schlaf durch einen pymostatischen Prozess reguliert ist, der darauf aufbaut, dass man möglichst viel Zeit eines vierundzwanzig Stunden Zyklus in Wachheit verbringt, um genügend Druck zu haben, um nachts schlafen zu können, ist es kontraproduktiv, dass man tagsüber schlägt, weil man würde dann diesem Aufbau des Schlafdruckes entgegenwirken.
00:05:55: Jetzt gibt es ja die sogenannten, sagt man immer so, Kurzschläfer oder Langschläfer oder Eulen und Lärchen, also Leute, die wunderbar morgens ganz früh aufstehen können, manche, die eben nur schlafen können, wenn sie auch spät ins Bett gegangen sind.
00:06:11: Ist das genetisch bedingt oder ist das ein Mythos
00:06:14: oder ist das wirklich
00:06:16: Typ Sache?
00:06:17: Also ich würde sagen, es ist zum Teil genetisch bedingt, zum Teil und zum anderen Teil ist es verhaltensbedingt.
00:06:24: Also Menschen, die zwischen zwei und vier Uhr morgens erst ins Bett gehen, die haben ein Syndrom der verzögerten Schlafhase.
00:06:32: Die werden natürlich, weil sie auch sechs bis acht Stunden brauchen, dementsprechend später aufstehen.
00:06:37: Also irgendwann um die Mittagszeit oder so, wenn man sich das einrichten kann, wenn man wäre Rentner.
00:06:43: oder man wäre Student der oder die, die Vorlesungen eine Zeit nach zwölf Uhr legen, ist das alles in Ordnung.
00:06:51: Es ist kein Problem.
00:06:52: Es ist nicht krankhaft oder kein Problem.
00:06:54: Deswegen werden sie auch typischerweise Menschen mit einem verzögerten Schlaf-Rhythmus finden, die sind jünger.
00:07:02: Das sind oft Studenten, das sind junge Menschen.
00:07:04: Und wenn sie dann ins Berufsleben wechseln, dann bekommen sie ein Problem.
00:07:08: Dann haben sie eine Schlafstörung, weil sie es nicht hinkriegen, um zehn Uhr ins Bett zu geben, weil sie morgens um sechs Uhr aufstehen müssen.
00:07:14: Und das Gegenteil davon ist der Syndrome der verfrühten Schlafphase.
00:07:21: Das betrifft meistens ältere Menschen, die gehen schon um acht Uhr oder um neun Uhr ins Bett und sind dann um vier hell wach.
00:07:28: Das sind ... Verhaltensverursachte Dinge zum einen, aber sie können auch genetisch verankert sein.
00:07:35: Es gibt Menschen, die sind eben lärchen.
00:07:37: Es gibt eben Menschen, die sind euren.
00:07:40: Wir bitten immer, unsere Gäste uns etwas mitzubringen, was mit unserer Thematik zu tun hat.
00:07:46: Und ich musste wirklich schmunzeln, als ich gesehen habe, was sie aus der Tasche gezogen haben.
00:07:52: Denn
00:07:52: sie
00:07:52: haben eine Flasche Rotwein mitgebracht.
00:07:56: Was hat das denn jetzt mit unserem Thema Schlaf zu tun?
00:08:00: Es ist eigentlich nicht der Rotwein selbst, der was mit dem Schlaf zu tun hat, sondern es ist ein wesentlicher Inhaltsstoff, nämlich Alkohol.
00:08:07: Und wir wissen, dass Alkohol Auswirkungen haben kann auf die Reaktionsfähigkeit, auf die Konzentrationsfähigkeit und diese im Wesentlichen negativ beeinflussen kann.
00:08:20: Deswegen ist es auch nicht statthaft, unter Alkoholeinfluss sich an Steuern zu setzen und zu fahren oder unter Alkoholeinfluss.
00:08:29: dann morgens in ein Kernkraftwerk zu gehen und das Ganze alles da zu regeln und zu bedienen oder sich als Pilot ins Flugzeug zu setzen und zu fliegen, obwohl das auch vorkommt.
00:08:41: Alkohol hat einen Einfluss auf die auf die Fitness des Menschen und auf verschiedene Fähigkeiten des Menschen zu reagieren, sich zu konzentrieren, die kontraproduktiv sind.
00:08:58: Und das Gleiche kann durch schlechten Schlaf verursacht werden.
00:09:03: Wir haben in den neunziger Jahren eine wissenschaftliche Untersuchung an der Sternford Universität durchgeführt, wo wir den Einfluss von gestört im Schlaf durch Schnarchen und Atemaussetzern im Schlaf untersucht haben, mit Tests die Reaktionsfähigkeit getestet und Aufmerksamkeit getestet haben und haben dann die Beeinträchtigung der Reaktionszeit und der Aufmerksamkeit verglichen mit einer Person, die keine Schlafstörung hat und aber Alkohol bis zum gesetzlichen erlaubten Limit.
00:09:43: Genossen hatten vorher.
00:09:45: Und wenn man festgestellt, dass die Reaktionsfähigkeit genauso dadurch beeinträchtigt ist.
00:09:49: Also schlechter Schlaf, die gleiche schlechte Reaktionsfähigkeit, wie wenn man?
00:09:54: Null, fünf Promille hat.
00:09:57: Und das ist eine ganz wesentliche Erkenntnis, finde ich.
00:10:04: Und natürlich ist es so, dass es auch dass es auch direkte Einflüsse von Alkohol auf den Schlaf gibt.
00:10:11: Alkohol macht den Schlaf noch schlecht.
00:10:12: Das heißt, wenn Sie eine Schlafabnühe haben, wenn Sie Atemausätze haben, oder wenn Sie eine Durchschlafstörung oder eine Einschlafstörung haben und zusätzlich dazu dann noch Alkohol trinken, dann macht das Ihren Schlaf noch schlechter.
00:10:26: Und Sie haben eine noch schlechtere Reaktionsfähigkeit oder Aufmerksamkeitsfähigkeit.
00:10:31: Ich glaube, das ist auch so ein ... viele Leute ... Trinken ja ganz gerne mal abends keine Ahnung, Bier oder ein Glas Wein, weil sie denken, sie könnten dann besser schlafen.
00:10:40: Das ist also ein Irr.
00:10:42: Nein, das ist nein nicht unbedingt.
00:10:44: Es gibt genügend wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, wenn man Alkohol trinkt, dann ist das mitunterförderlich fürs Einschlafen.
00:10:52: Aber ganz miserabel fürs Durchschlafen.
00:10:57: Wenn sie Alkohol trinken, Alkohol entspannt.
00:11:00: Und wenn Sie vorher die sechzehn Stunden in Wachheit hatten, dann haben Sie einen gewissen Schlafdruck aufgebaut.
00:11:05: Und dieser Schlafdruck, zusammen mit dem Alkohol, kann vielleicht ganz förderlich sein, einschlafen zu können.
00:11:11: Aber wenn Sie dann schlafen und dadurch den Schlafdruck wieder abbauen und der Alkohol dann im Körper wirkt, dann führt es dazu, dass Ihr Schlaf häufig unterbrochen wird.
00:11:22: Und je weiter zum Ende danach unterbrochen wird, desto weniger Schlafdruck haben Sie und desto Er wird es dazu führen, dass sie nachts wach werden.
00:11:32: Und wenn das um drei oder vier der Fall ist, dann können sie auch manchmal aufgrund des fehlenden oder abgebauten Schlafdrucks nicht wieder einschlafen.
00:11:40: Und dann stehen sie auf oder so weiß was, wälzen sich im Bett.
00:11:43: Ja, also, wie gesagt, die Flasche Wein, die Sie mitgebracht haben, die übrigens geschlossen ist.
00:11:49: Ja, und auch nicht
00:11:49: geöffnet
00:11:50: wird.
00:11:50: Und auch nicht geöffnet
00:11:51: wird, hat also mehrere Symboliken mitgebracht.
00:11:55: Jetzt wollen wir noch mal ein bisschen auf das Thema Schlaf- und Arbeitssicherheit zu sprechen kommen.
00:11:59: Und wir kommen jetzt auch mal auf Führungskräfte zu sprechen, gerade im Topmanagement oder in der Politik.
00:12:05: Da gehört es ja oft zum guten Ton, nicht viel Schlaf zu brauchen oder so scheint es zumindest manchmal.
00:12:12: Was sagen Sie da?
00:12:13: Also was können denn speziell Menschen, die viel Verantwortung und ein hohes Stresslevel haben, tun, um auch nachts zur Ruhe zu kommen?
00:12:22: Es ist völlig abwegig und ein Irrglauben zu denken, dass Menschen, die nur kurz schlafen, leistungsfähiger sind als Menschen, die so lange schlafen, wie sie es wirklich brauchen.
00:12:37: Nun gibt es auf der anderen Seite in der populären Literatur oder im populären Wissen gibt es Hinweise darauf, dass besonders erfolgreiche Menschen immer viel weniger geschlafen haben als nicht so erfolgreiche Menschen.
00:12:54: Nehmen Sie beispielsweise Napoleon.
00:12:56: Nehmen Sie beispielsweise Bill Clinton.
00:13:00: Es wird immer gesagt, dass die weniger als fünf Stunden geschlafen haben.
00:13:04: Die waren sehr erfolgreiche Menschen während George Bush, der hat angeblich immer nur im Bett gelegen.
00:13:11: Ja, also das ist sicherlich eine Irrglaube und man muss den Menschen, den individuellen Menschen betrachten.
00:13:17: Es gibt durchaus Menschen, die Kurzschläfer sind, die um die fünf Stunden Schlaf gebrauchen.
00:13:23: und wenn man dann diese Menschen weiter untersucht und schaut, haben diese nur fünf Stunden Einfluss darauf, wie sie tagsüber fit und fähig sind, dann wird man sehen, dass es eine ganze Reihe von Menschen gibt, die mit fünf Stunden auch voll leistungsfähig sein können, nicht den Eindruck haben, dass sie tagsüber müde sind.
00:13:47: Nichtsdestotrotz ist es so, dass es ziemlich viele wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die zeigen, wenn sie unter Einschlaf von fünf Stunden pro Nacht gehen und über Einschlaf von neun Stunden pro Nacht gehen, dann werden sie vermehrt.
00:14:03: Herz-Kreislauf-Ereignisse feststellen, sie bergen eine kürzere Lebenserwartung feststellen, dass auf beiden Seiten des Spektrums hat das negative Auswirkungen.
00:14:14: Welche Rolle spielt denn Schlaf in der Prävention zum Beispiel von Burnout oder von psychischen Erkrankungen?
00:14:20: Wer tagsüber ein erhöhtes Stressniveau hat, gar nicht mal so sehr, weil sie gar nicht so viel schlafen, sondern Stress.
00:14:28: Stress ist schlecht, weil, wenn man schlafen will, dann braucht man eine gewisse Phase vor dem Schlaf, wo man runterfährt, wo man sich entspannt.
00:14:39: Und wenn man diese Entspannung nicht hat, dann kann man nicht so gut einschlafen oder man kann nicht einschlafen.
00:14:44: Und wenn man dann nachts wach wird und dann an die Probleme im Arbeitsleben denkt, übrigens, es muss nicht nur ans Arbeitsleben gebunden sein, das kann auch soziale Gründe haben mit dem Ehepartner oder der Ehepartnerin, ja, das kann auch Stress verursachen.
00:14:59: Und das sind so Einflüsse, die den Schlaf, die nicht gut für den Schlaf sind.
00:15:03: Sie haben es jetzt gerade quasi angesprochen, die Gewohnheiten.
00:15:08: Also, was kann man tun, damit man besser schläft?
00:15:11: Gerade jetzt, Sie hatten es ja schon angerissen.
00:15:13: Wie soll man sich verhalten, bevor man sozusagen ins Bett geht?
00:15:16: Wie sollte man sich da verhalten, damit man gut in den Schlaf reinkommt?
00:15:21: Ja, ich denke, idealerweise sollte man einige Stunden vor dem Schlafen gehen, mindestens zwei bis drei Stunden.
00:15:28: Beschäftigungen nachgehen, die eher entspannt als aufregend sind.
00:15:32: Das ist sowohl das Wesentliche.
00:15:34: Natürlich kann man kann man nicht nur das zum besseren Einschlafen nutzen.
00:15:39: Wer ein lebensveränderndes Ereignis hat, Partner gestorben oder wie auch immer oder Eltern gestorben oder wie auch immer, da können sie den sagen, du versuchst euch mal zu entspannen am Abend, das wird sowieso nichts.
00:15:51: Aber vom Prinzip her ist es so, es ist ein gewisses Maß an Entspannung vorhanden sein sollte, um den Schlaf leichter produzieren zu lassen.
00:16:03: Das Gegenteil davon wäre, wenn jemand Profisport oder exzessiven Sport in der einen Stunde vor dem Schlafengehen durchführt.
00:16:12: Das pusht den Körper hoch und so.
00:16:13: Man kann dann nicht erwarten, dass sie dann nach einer Stunde leicht einschlafen können.
00:16:17: Also das sind so wichtige Dinge, die man bedenken sollte, wenn man das Einschlafen betrachtet.
00:16:26: Ich habe auch schon mal gehört, dass es nicht besonders produktiv ist, Fernsehe zu schauen oder sehr viel auf dem Handy noch unterwegs zu sein, weil das irgendwie auch wach macht.
00:16:37: Ja, vor einiger Zeit, vor einigen Jahren war es so, dass man angenommen hat, dass das Licht, das vom Handy oder vom Notebook oder Notpad ausgesendet wird, und zwar das blaue Spektrum, über die Augen, mithin ins Gehirn, einwirkt und kontraproduktiv für den Schlaf ist.
00:17:01: Es gibt aber auch gegenteilige Studien, die behaupten oder zeigen wissenschaftlich durchgeführt, dass das nicht so ein wirklicher Effekt ist.
00:17:10: Also ich denke nicht, dass man zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit dem Wissen, was wir haben, durch wissenschaftliche Untersuchungen sagen kann, definitiv ist es schlecht oder ist es nicht schlecht.
00:17:21: Ich meine, Schlafgewohnheiten sind sowieso etwas sehr Privates.
00:17:25: Jetzt wollen wir noch mal zurück zum Arbeitsschutz und auch zu unseren Unternehmen.
00:17:31: Können denn Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in irgendeiner Form beim Thema Schlaf unterstützen?
00:17:39: Das eine ist Aufklärung, so was wir hier machen.
00:17:42: Ich bin in der Vergangenheit auch bei Unternehmen gewesen und habe da Vorträge überschlafgehalten, wo dann Mitarbeiter und Führungskräfte sich das angehört haben.
00:17:53: Das ist sicherlich das eine, was man machen kann und das andere, was man machen kann, ist, dass man in der Planung von Arbeitszeiten wissenschaftlich anerkannte Methoden berücksichtigt, die für einen guten Schlaf erforderlich sind.
00:18:11: Also Hauptstichwort hier ist Schichtarbeit.
00:18:14: Weil es gibt immer noch Schichtarbeit, die nicht schnell rotierend ist, sondern wo Schichtarbeiter mehrere Nächte, mehr als drei Nächte beispielsweise Nachtschicht machen.
00:18:26: Das ist nicht so gut.
00:18:28: Warum?
00:18:29: Weil die innere Uhr Bei einer Schichtarbeit, wo es mehr als drei Nächte dauert, die Innenruhe verstellt sich.
00:18:39: Und diese Mitarbeiter werden dann zunehmend Schwierigkeiten haben, zu üblichen Zeiten ins Bett zu gehen und wieder aufzustehen.
00:18:46: Also das heißt, aber in manchen Betrieben ist es ja notwendig.
00:18:49: Was macht man denn da?
00:18:50: Ja,
00:18:51: klar, es ist notwendig.
00:18:55: Man muss schnell rotieren, das heißt man sollte nicht mehr als drei Nächte dann Schichtarbeit, also Nachtarbeit, an einem Stück machen.
00:19:04: Weil wenn man mehr macht, das können Sie sehr leicht selbst erfahren, wenn Sie Zeitzonenreisen machen, wenn Sie mehr machen, sechs Nächte, dann ist Ihre innere Uhrzeit um neun Stunden beispielsweise verstellt.
00:19:16: Und das ist kontraproduktiv, weil dann brauchen sie wieder sechs Tage, um dann die Uhr wieder auf die alte Zeit einzustellen.
00:19:24: Zum anderen gibt es auch Berufe, wie beispielsweise bei Feuerwehrleuten.
00:19:28: Das ist so, dass die sehr häufig vierundzwanzigstunden Dienste machen.
00:19:33: Nicht zwar nicht vierundzwanzigstunden rund um die Uhr arbeiten, aber sie müssen in Bereitschaft sein.
00:19:38: Und das ist halt Arbeit.
00:19:40: Das sollte man nicht sechs Nächte hintereinander machen, sechs Tage hintereinander machen.
00:19:44: Das wird auch in der Regel dann nur kurzfristig gemacht.
00:19:48: Und dann haben sie eine längere Zeit wieder frei, damit die innere Uhr sich wieder umstellen kann.
00:19:55: Noch mal ganz kurz auf die Arbeitszeitgestaltung zurückgesprungen.
00:19:59: Wir haben ja vorhin von den Eulen und von den Lärchen gesprochen.
00:20:01: Also die Menschen, die morgens erleichtungsfähig sind oder gut sozusagen früh in den Tag starten können.
00:20:08: Manche erst später.
00:20:09: könnte man da Was bei der Arbeitszeitgestaltung auch irgendwie versuchen zu berücksichtigen?
00:20:15: Sicherlich könnte man das berücksichtigen.
00:20:19: Ich weiß nun nicht, wie leicht das umsetzbar ist im Arbeitsalltag oder im Alltag eines Unternehmens.
00:20:27: Aber eins ist sicher, wenn man das berücksichtigen würde, dann würde sicherlich die Produktivität steigen.
00:20:36: So ist es beispielsweise so, dass in schon vor vielen Jahrzehnten in Japan gewisse Firmen gab, die einen Ruhrraum für ihre Mitarbeiter zur Verfügung gestellt haben, wo Relax-Sessel drin waren, wo die sich hinlegen konnten.
00:20:53: Und statt einer Mittagspause dann ... So haben wir dreißig Minuten auf den elektrisellen Sesseln Platz genommen haben, dass Licht runtergefahren wird und eine Atmosphäre geschaffen wird, die entspannend wirkt.
00:21:06: Und man hat gesehen, dass das die Produktivität dann nach dieser Ruhephase deutlich verbessert.
00:21:12: Vielleicht abschließend nochmal die Frage, Herr Dr.
00:21:15: Stoß, was sind so ganz typische Do's und Don'ts, was das Thema Schlaf angeht?
00:21:23: Ich denke, was den Schlaf betrifft, ist das Wichtigste, dass er, oder das Schlafen und Wachen, muss man ja dazu sagen, dass man eine Disziplin hat, möglichst zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen, möglichst zur gleichen Zeit sich zu entspannen vor dem ins Bett gehen und möglichst die gleiche Zeit... pro Nacht schläft.
00:21:46: Also eine gewisse Konstanz ist sehr wichtig.
00:21:49: Das ist für mich eigentlich erstmal das Allerwichtigste.
00:21:53: Ein wesentliches Don't ist natürlich bei einer Person, die ein und Durchschlafstörung hat oder nur eine Ein- und nur eine Durchschlafstörung hat, dass die möglichst tagsüber Schlaf vermeiden.
00:22:06: Denn wenn sie tagsüber schlafen, dann bauen sie wichtigen Schlafdruck, der für die Nacht dann dafür sorgen soll, dass sie besser durchschlafen können, die bauen den dann schon tagsüber ab.
00:22:18: Und das ist nicht förderlich.
00:22:21: Und für Menschen, die irgendwie Probleme mit der Konzentrationsfähigkeit, mit dem Reaktionsvermögen, mit der Wachheit am Tage haben, die sollten erst mal schauen, halte ich das ein, halte ich eine gewisse Konsistenz ein, denn es kann sein, dass so wie sie sich tagsüber fühlen, dadurch verursacht sein kann, dass sie eben nicht diese Konsistenz haben, dass sie eine Nacht nur nur nur nur fünf Stunden oder sechs Stunden schlafen, die nächste dann acht Stunden oder am am Wochenende dann verlorenen Schlaf, der während der Woche stattfindet dann wieder aufhören.
00:22:57: Das ist alles nicht so super für den Schlaf.
00:23:01: Und das andere ist Genussmittel.
00:23:02: Auch da bei den Genussmitteln sollte man ein wenig aufpassen.
00:23:05: Das betrifft Alkohol, das betrifft Habak.
00:23:08: und solche Dinge, wenn man die konsumiert, dann hat das unweigerlich Auswirkungen auf den Schlaf.
00:23:16: Also das sind so die wichtigsten Faktoren.
00:23:19: Und wenn man denn doch Probleme mit der Funktionsfähigkeit am Tag hat, dann muss man erst mal hinterfragen, mache ich denn das so richtig?
00:23:26: Habe ich eine gewisse Konstanz oder habe ich sie nicht?
00:23:29: Und bevor ich dann sofort zum Arzt laufe, weil ich tagsüber müde bin, kann ich erst mal das über einen längeren Zeitraum, sagen wir zwei bis... bis vier Wochen, kann ich das normalisieren.
00:23:41: Und wenn ich mich dann immer noch nicht so fit fühle, dann ist vielleicht was nicht in Ordnung.
00:23:44: Und dann sollte ich vielleicht mal zum Arzt gehen.
00:23:47: Oder
00:23:47: zu Ihnen.
00:23:48: Zum Beispiel ins Schlaflabor.
00:23:50: Dann bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen, Herr Dr.
00:23:54: Stoß.
00:23:54: dass Sie bei uns zu Gast waren und so viele Erkenntnisse zum Thema Schlaf hier bereiten konnten.
00:24:02: Und wir freuen uns auch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn Sie uns auf dem Podcast-Kanal Ihrer Wahl abonnieren und uns eine Bewertung oder einen Kommentar und gerne auch Fragen dalassen.
00:24:12: Weiterführende Informationen finden Sie auch in den Shownotes und unter etem.bgetem.de.
00:24:20: Festzuhalten bleibt, Schlaf ist absolut bedeutend für unsere körperliche und mentale Gesundheit und somit auch für den Arbeitsschutz.
00:24:28: Es lohnt sich also, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
00:24:35: Ganz sicher!
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