Folge 33: Betriebsärztliche Betreuung: Sparringspartner im Gesundheitsschutz
Show notes
Sie sind wichtige Rat- und Impulsgeber: Betriebsärztinnen und Betriebsärzte spielen eine essenzielle Rolle in Unternehmen für den Arbeitsschutz. Sie beraten Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Beschäftigte zu allen Fragen des Gesundheitsschutzes, unterstützen bei der Gefährdungsbeurteilung und helfen dabei, Risiken am Arbeitsplatz zu erkennen und zu minimieren. In der neuen Folge von „Ganz sicher“ erfahren Unternehmerinnen und Unternehmer, warum betriebsärztliche Betreuung so wertvoll ist – und wie sie sie für ihren Betrieb organisieren können. Moderatorin Katrin Degenhardt spricht mit Christian Fries von der BG ETEM, der früher selbst als Betriebsarzt tätig war.
Dabei geht es um Aufgaben des medizinischen Fachpersonals im Betrieb und um Chancen und Herausforderungen der gesetzlich vorgeschriebenen betriebsärztlichen Betreuung. Vor allem kleine Unternehmen bekommen außerdem wertvolle Hinweise dazu, wie und wo sie passendes Personal mit betriebsärztlicher Expertise für sich finden können.
Der Gast: Christian Fries ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Betriebsmediziner im Fachkompetenzzentrum Gesundheit im Betrieb der BG ETEM. Er berät Mitgliedsunternehmen der BG unter anderem zu betriebsärztlicher Betreuung. Er betont: Betriebsärztinnen und -ärzte sollten nicht isoliert arbeiten, sondern eng in die Arbeitsabläufe von Unternehmen eingebunden sein. Nur so können bei Gefährdungsbeurteilungen und präventiven Maßnahmen effektiv unterstützen.
Das Thema: Weiterlesen: Unterstützung für den Gesundheitsschutz und Betriebsärztliche Hilfe, beides aus etem 4.2024 Zum Netzwerk "Betriebsärztliche Betreuung für Kleinbetriebe" BG ETEM-Infoseite „Betriebsärztliche Betreuung im Unternehmermodell“ DGUV Vorschrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“ zum Download Das Magazin: Die aktuelle Ausgabe der „etem“ steht immer unter etem.bgetem.de bereit. Sie wollen ältere Ausgaben lesen? Zum Archiv bitte hier entlang. Die BG ETEM Wer steckt hinter diesem Podcast? Die BG ETEM (Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund vier Millionen Menschen in mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen. Zur offiziellen Website: www.bgetem.de
Show transcript
Transkript „Ganz sicher“ Folge 33: Betriebsärztliche Betreuung: Sparringspartner im Gesundheitsschutz
Hook
Christian Fries
Mir war wichtig, hier einmal darauf hinzuweisen, dass die betriebsärztlichen Aufgaben nicht nur darin bestehen, irgendwo im stillen Kämmerlein Untersuchungen durchzuführen, sondern dass es wichtig ist, dass man Betriebsarzt tatsächlich in die Abläufe des Unternehmens mit einbindet. Dass der die Arbeitsplätze kennt, dass der regelmäßig Begehungen durchführt, dass der in die Gefährdungsbeurteilungen eingebunden wird. Denn nur auf diese Weise bekommt er wirklich ein Bild vom Unternehmen und kann entsprechend beraten.
Intro
Ganz sicher. Der Podcast für Menschen mit Verantwortung.
Katrin Degenhardt
Ganz sicher, so heißt der Podcast der BG ETEM und der Name ist hier Programm. Wir wollen, dass Menschen sicher sind bei der Arbeit und auch auf dem Arbeitsweg. Wie das gelingt, was Unternehmen tun, damit ihre Leute gesund bleiben, Herausforderungen und Lösungen im Arbeitsschutz, darüber spreche ich mit meinen Gästen. Das sind Expertinnen und Experten, Unternehmerinnen und Unternehmer, Sicherheitsfachleute und Beschäftigte aus Mitgliedsbetrieben der BG ETEM und die erzählen mir hier, was sie bewegt. Ich bin Katrin Degenhardt, Moderatorin und Gastgeberin, und jetzt geht's los.
Betriebsärztliche Betreuung ist gesetzlich vorgeschrieben und ein wichtiger Baustein für einen guten Arbeitsschutz. Betriebsärztinnen und Ärzte unterstützen und beraten in allen Fragen des Gesundheitsschutzes und bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen. Sie arbeiten außerdem an Gefährdungsbeurteilungen mit und sie kümmern sich arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen. Allerdings ist nicht jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin klar, wie das mit der betriebsärztlichen Betreuung eigentlich genau funktioniert und wie Unternehmen einen Betriebsarzt oder eine Betriebsärztin für sich finden können. Diese Folge bringt Licht ins Dunkel.
Zu Gast bei mir ist heute Christian Fries. Er ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Betriebsmediziner im Fachkompetenzzentrum Gesundheit im Betrieb der BG ETEM und er berät Mitgliedsunternehmen der BG unter anderem zu betriebsärztlicher Betreuung.
Christian Fries war außerdem selbst einige Jahre lang als Betriebsarzt tätig. Boah, jetzt habe ich aber ziemlich oft Betriebsarzt und betriebsärztliche Betreuung gesagt, Herr Fries. Herzlich willkommen! Ich hoffe, ich stolpern nicht im Laufe des Podcastes über immer wieder diesen Begriff. Ansonsten können ja unsere Zuhörerinnen und Zuhörer mal zählen und das in die Kommentare schreiben. Das würde mich wirklich sehr interessieren. Also herzlich willkommen erst einmal.
Christian Fries
Vielen Dank für die Einladung.
Katrin Degenhardt
Herr Fries,
was sind denn genau die Aufgaben eines Betriebsarztes oder einer Betriebsärztin? Jetzt habe ich es schon wieder gesagt.
Christian Fries
Also, wenn man es in einem Wort zusammenfassen will, dann muss man sagen beraten. Das ist tatsächlich die Kernaufgabe. Es gibt also eher wenig Action, wie man das vielleicht aus dem Fernsehen kennt oder auch schon mal aus der Hausarztpraxis. Sondern es geht darum, zum Arbeitsschutz, zum Gesundheitsschutz insbesondere zu beraten. Die Unternehmen und auch die Beschäftigten.
Katrin Degenhardt
Wie kann ich mir das vorstellen, praktisch?
Christian Fries
Genau, es gibt einfach so ein paar Punkte, die man sich vielleicht herausgreifen kann, weil da liegen die Schwerpunkte der Beratung. Das ist zum Beispiel Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung. Also, wenn jetzt jemand zum Beispiel eine Lage hat und da müssen die Beschäftigten heben und tragen, sind stark beansprucht und es geht um die Frage, ist das so in Ordnung oder nicht? Muss man da was tun, ja oder nein? Dann kann man sich die betriebsärztliche Unterstützung holen und mit Hilfe des Betriebsarztes oder der Betriebsärztin zusammen bewerten. Es gibt Methoden, die kann man anwenden, das zu bewerten. Und da kennt sich der Betriebssatz mit aus und dann geht man zusammen hin.
Katrin Degenhardt
Was sind das für Methoden?
Christian Fries
Das sind einfache Fragebögen, bei denen man dann eben die Art der Arbeit bewertet. Wie viel wird gehoben, welches Gewicht wird gehoben, wie genau läuft die Bewegung ab, wie sind die Rahmenbedingungen dabei. Und dann kann man das Stück für Stück durchgehen, während man sich die Tätigkeit anguckt. Und am Ende kommt man zu dem Ergebnis. Gibt es da noch weitere Beispiele? Also jetzt haben wir das Heben zum Beispiel. Was wird sonst noch so begutachtet oder betrachtet? Ein häufiges Thema sind zum Beispiel Gefahrstoffe. Wenn irgendwo ein neuer Stoff eingeführt wird, ein neuer Gefahrstoff, dann muss ich ja gucken, welche Eigenschaften hat der. Ist der vielleicht krebserzeugend, ist der allergieauslösend, kann der über die Haut resorbiert werden? Also wie gehe ich dann am Ende damit Die Schutzmaßnahmen hängen davon ab, wie man diesen Stoff dann bewertet. Und auch das ist eigentlich eine betriebsärztliche Aufgabe, dabei zu unterstützen. Wie finden denn überhaupt Unternehmen einen Betriebsarzt oder eine Betriebsärztin?
Die Frage wird uns auch mal wieder mal gestellt. Wir wissen, dass das manchmal nicht ganz einfach ist, vor allem für kleinere Unternehmen ist das schon mal mit Aufwand verbunden. Deswegen sind wir da auch bemüht, bisschen Unterstützung zu leisten. Es gibt das Netzwerk Betriebsärztliche Betreuung für Kleinbetriebe, das die BG ETEM führt. Das ist eine Übersicht von Ärztinnen und Ärzten, die sich bereit erklärt haben, auch kleine Unternehmen betriebsärztlich zu betreuen.
Und da kann ich also drinnen suchen, ob sich jemand in der Nähe befindet, der mich da unterstützen könnte. Das kann durchaus schon eine Hilfe sein für den einen oder anderen. Natürlich ist das begrenzt von den Möglichkeiten her. Und unter Umständen muss ich mich auch die Suche machen außerhalb dieses Netzwerks, die einfachste Möglichkeit wäre, das Telefonbuch zu verwenden oder die Internetsuche.
Katrin Degenhardt
Oder Tante Google fragen.
Christian Fries
Genau. Ja, oder bei den Ärztekammern gibt es auch Übersichten über Ärztinnen und Ärzte, diese Aufgabe übernehmen können. Berufsverbände wie der Verband Deutscher Betriebs - und Werksärzte, VDBW oder der Bundesverband Selbstständige Arbeitsmediziner und Freiberuflicher Betriebsärzte, BSAFB, die führen auch Übersichten ihrer Mitglieder. Da kann ich mich auch informieren.
Katrin Degenhardt
Wir bitten ja unsere Gäste immer, mitzubringen aus ihrem betrieblichen Alltag. Und ich sehe jetzt, ich beschreib's mal für unsere Zuhörer und Zuhörerinnen, Sie haben mir ein paar Ohrstöpsel mitgebracht und eine Schutzbrille. Was wollen Sie mir damit sagen?
Christian Fries
Also die Ohrstöpsel sind Gehörschutzstöpsel und die Schutzbrille ist eine Schutzbrille. Mir war wichtig, hier einmal darauf hinzuweisen, dass die betriebsärztlichen Aufgaben nicht nur darin bestehen, im stillen Kämmerlein Untersuchungen durchzuführen, sondern dass es wichtig ist, man Betriebsarzt in die tatsächlich in die Abläufe des Unternehmens mit einbindet. Dass der die Arbeitsplätze kennt, dass der regelmäßig Begehungen durchführt, dass er in die Gefährdungsbeurteilungen eingebunden wird. Denn nur auf diese Weise bekommt er wirklich ein Bild vom Unternehmen und kann entsprechend beraten. Ohne diesen Teil funktioniert das nicht. Und das soll symbolisch bisschen dafür stehen.
Katrin Degenhardt
Das ist ja sozusagen auch so eine Art Basisausstattung, oder?
Christian Fries
Genau, da fehlen noch die Schuhe, Sicherheitsschuhe und vielleicht der Helm. Und gut, je nach Gefährdung auch noch andere Mittel. Aber das sind schon so die grundlegenden Dinge, die man braucht. Es gibt ja eine breite Palette unter anderem an Vorsorgeuntersuchungen.
Katrin Degenhardt
Was genau müssen denn Unternehmer in jedem Fall für ihre Beschäftigten organisieren und was ist da eher optional? Und hängt das ja vielleicht auch bisschen von der Unternehmensgröße ab?
Christian Fries
Von der Größe hängt es tatsächlich nicht ab. Es hängt von den Gefährdungen ab, die ich habe. es gibt eine eigene Verordnung, die Arbeitsmedizinische Vorsorgeverordnung, kurz AMTVV, in der festgelegt ist, welche Vorsorgen die Beschäftigten erhalten müssen.
Katrin Degenhardt
Was wäre das zum Beispiel?
Christian Fries
Das ist zum Beispiel, beim Gehörschutz zu bleiben, die Vorsorge, wenn ich im Lärmbereich arbeite. Das gibt es in zwei Stufen. Es gibt, wenn es mal sehr laut ist, die sogenannte Pflichtvorsorge, die Beschäftigte erhalten müssen, also wahrnehmen müssen. Und wenn es etwas leiser ist, dann gibt es die Angebotsvorsorge. Da ist auch das Unternehmen wieder in der Pflicht. Es muss diese Vorsorge den Beschäftigten anbieten, aber die Beschäftigten müssen es nicht wahrnehmen, wenn sie nicht wollen.
Wobei, an der Stelle wäre mir auch wichtig zu sagen, auch bei der Pflichtvorsorge muss sich niemand untersuchen lassen. Das ist immer freiwillig. Der verpflichtende Teil ist immer ein Beratungsteil. Da hat einfach der Gesetzgeber gesagt, ist, wir haben hier Gefährdungen, die sind so groß, dass man möchte, dass tatsächlich alle Beschäftigten, die dem ausgesetzt sind, auch eine Beratung bekommen. Und deswegen ist dieser Beratungsteil verpflichtend, alles andere ist aber freiwillig. Da muss also keine Angst vor haben.
Katrin Degenhardt
Wenn Sie sich jetzt an Ihre eigene Tätigkeit als Betriebsarzt zurückerinnern, mit was für Fragen sind denn die Betriebe auf Sie zugekommen? Gab es da gegebenenfalls auch mal problematische Situationen zu lösen?
Christian Fries
Es gibt durchaus auch schon mal problematische Situationen zu lösen, aber meine Erfahrung ist eigentlich so gewesen, dass die Unternehmen schon sehr, sehr gut informiert waren über das Thema, das es ging und dann eigentlich nochmal so die ärztliche Meinung zusätzlich hören wollten. Es gab zum Beispiel mal ein Unternehmen, das betrieb Einrichtungen Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung. Da war also immer Personal vor Ort, das heißt, die hatten quasi 24-Stunden-Betrieb und es ging um die Frage der Arbeitszeitgestaltung. Die wollten das Schichtmodell ändern, hatten also bisher einen Dreischichtbetrieb, Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht und wollten gerne wechseln auf zwei Schichten, so dass also immer zwölf Stunden gearbeitet wurde. Und dann war die Frage, ist das überhaupt zulässig, wobei das eine rechtliche Frage ist, die man als Betriebsarzt dann eher nicht beantwortet, aber es ging auch die Frage, wie wird das bewertet aus der wissenschaftlichen Sicht? Ist das gefährlich für die Gesundheit? Muss ich mir da besondere Gedanken machen? Und ja, genau, das war dann meine Aufgabe, da etwas ein bisschen rauszuarbeiten, welche Möglichkeiten bestehen und worauf man besonders achten muss.
Katrin Degenhardt
Ist es Ihnen denn auch schon mal passiert, dass sich Unternehmen, ich sag jetzt mal, überprüft oder überwacht gefühlt haben?
Christian Fries
Selten ehrlich gesagt. Ich glaube, den meisten Unternehmen ist klar, dass man, wenn ich da als Betriebsarzt hingekommen bin, dass ich dazu da war um zu beraten und zwar das Unternehmen zu beraten, und dass da keine Aufsichtsfunktion dahinter steckt, sondern tatsächlich rein der Gedanke, dass dieses Unternehmen da einen Experten oder eine Expertin bekommen soll, die zum Thema Gesundheitsschutz eben sich besonders gut auskennt.
Katrin Degenhardt
Dann frage ich mal umgekehrt, haben Sie ein Beispiel dafür, was ein Unternehmen nach Ihrem Besuch auch zum Positiven verändert hat.
Christian Fries
Ach, da gibt's eigentlich viele. Oft sind's kleine Sachen. Ich sag mal, dass man jetzt die ganz großen Dinge verändert. Das gibt's sicherlich auch mal, aber das ist wahrscheinlich eher selten. Sondern es sind so die kleinen Dinge, wenn man im Betrieb war und eben auf ein paar Dinge hingewiesen hat, zum Beispiel zur Organisation der ersten Hilfe. Also wie viel Ersthelfer brauche ich? Wie viel Verbandmaterial benötige ich, wo wird das platziert, wie ist die Rettungskette zu organisieren.
Das ist oft so, dass man tatsächlich merkt, das ist nur nicht ganz optimal. Manchmal ist es auch gar nicht organisiert oder kaum. Und da kann man dann oft mit einfachen Hinweisen dafür sorgen, dass das zukünftig besser funktioniert und die Beschäftigten geschützt sind.
Katrin Degenhardt
Wunderbar. Wie können denn Unternehmer Mitarbeiter motivieren, die Angebote von Betriebsärzten auch zu nutzen?
Christian Fries
Ich glaube, da ist Aufklärung ganz wichtig. Man muss eigentlich sagen, für die Beschäftigten besteht da ja überhaupt kein Risiko. Es geht wirklich darum, sie zu beraten und zu schauen, ob ihre gesundheitliche Situation zur Tätigkeit passt. Oder ob die Tätigkeit vielleicht schon irgendeinen Gesundheitsschaden ausgelöst hat, und davon kann man eigentlich nur profitieren. Die Tätigkeit unterliegt auch grundsätzlich der ärztlichen Schweigepflicht.
Katrin Degenhardt
Das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen.
Christian Fries
Die kommt auch häufig. Also da muss niemand Angst haben, dass medizinische Daten an den Arbeitgeber gehen. Das ist etwas, was zwischen Betriebsarzt und Beschäftigten bleibt.
Katrin Degenhardt
Wie sieht es denn aus? Hat sich betriebsärztliche Betreuung so im Laufe der Zeit verändert? Sind da auch neue Themen dazugekommen und vielleicht andere weniger wichtig geworden?
Christian Fries
Ja, ich bin ja selber noch gar nicht so lange dabei. Das sind also jetzt, wann habe ich angefangen damit? acht oder neun Jahre. Und da hatte sich schon viel verändert. Ich kenne das also eigentlich nur aus Erzählungen, dass wir früher viel stärker eine Untersuchungsmedizin hatten, dass es viel mehr darum ging, die Beschäftigten wirklich zu untersuchen und häufig auch nach einem Standardschema, je nach Gefährdung.
Und das hat sich schon verändert.
Das ist heute, also ich kenne es ja kaum anders, aber heute ist es wirklich mehr so, dass es eine ganzheitliche Vorsorge sein soll. Dafür gibt es auch eigene arbeitsmedizinische Regeln, die das konkretisieren. Und da geht es darum, tatsächlich den ganzen Beschäftigten zu erfassen in seiner kompletten Situation, allen Tätigkeiten, er aussieht, allen Gefährdungen, dabei auftreten, seiner gesundheitlichen Situation und was auch sonst immer noch dazu kommt. Nicht mehr nur gezielt auf einzelne Details zu gucken, sondern so quasi ein ganzes Bild des Beschäftigten zu bekommen. Auf der Beschäftigtenseite und auf der Unternehmensseite ist auch die Beratung viel stärker hervorgetreten. Also man findet Betriebsärztinnen und Ärzte heute viel mehr im Betrieb, da sind sie unterwegs, wie ich das eben auch schon gesagt habe, als das früher der Fall gewesen ist.
Katrin Degenhardt
An der Stelle erstmal herzlichen Dank, Herr Fries, und nochmal der Hinweis auch an unsere Hörerinnen und Hörer:
Einen Link zum Netzwerk Betriebsärztliche Betreuung für Kleinbetriebe der BG ETEM finden Sie in den Shownotes dieses Podcast. Außerdem haben wir dort auch Hinweise zusammengestellt, wie Unternehmen aller Größen unkompliziert Betriebsärztinnen und Ärzte ausfindig machen können.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen, Herr Fries, und ganz entlassen sind Sie aber noch nicht, denn wir haben am Ende immer ein kleines Fragespiel, „Ganz spontan“, um Sie noch ein kleines bisschen besser kennen zu lernen. Haben Sie Lust, da mitzumachen?
Christian Fries
Ja.
Katrin Degenhardt
Gut, dann beginne ich mal.
Ordnung oder Chaos?
Christian Fries
Ordnung.
Kathrin Degenhardt
Vorsorgeuntersuchung oder drauf ankommen lassen?
Christian Fries
Vorsorgeuntersuchung.
Kathrin Degenhardt
Das war jetzt eine rhetorische Frage, Zahnarztbesuch oder doch lieber zur Augenärztin?
Christian Fries
Augenärztin.
Kathrin Degenhardt
Spaghetti oder Gnocchi?
Christian Fries
Spaghetti.
Kathrin Degenhardt
Pusten oder Pflaster drauf?
Christian Fries
Pflaster.
Kathrin Degenhardt
Kajak oder Tretboot?
Christian Fries
Kajak.
Kathrin Degenhardt
Barfuß oder Lackschuh?
Christian Fries
Barfuß.
Kathrin Degenhardt
Kaffee oder schlafen?
Christian Fries
Schlafen.
Kathrin Degenhardt
Reden oder zuhören?
Christian Fries
Zuhören.
Kathrin Degenhardt
Fragen oder Antworten?
Christian Fries
Fragen.
Kathrin Degenhardt
ja dann machen wir es nächstes Mal umgekehrt. Dann stellen Sie mir die Fragen. Wunderbar. Also herzlichen Dank nochmal.
Christian Fries
Sehr gerne.
Kathrin Degenhardt
Und wir freuen uns natürlich, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn Sie uns auf dem Podcast-Kanal Ihrer Wahl abonnieren und uns eine Bewertung oder einen Kommentar und gerne auch Fragen da lassen. Weiterführende Infos zum Thema finden Sie in den Shownotes und auf etem.bgetem.de.
Festzuhalten bleibt:
Betriebsärztinnen und Ärzte sind eine wertvolle Unterstützung für ein Unternehmen in allen Fragen des Gesundheitsschutzes. Es kostet etwas, aber es hilft am Ende allen. Ganz sicher.
Outro
New comment